• 5. Juni 1911

Fahnenweihe 1911

Die Vereinskasse erlaubte es, dass eine Fahne bestellt werden konnte, und so plante man für den 5. Juni die Weihe, welche leider nur zur Enthüllung wurde, da der örtliche Pfarrer die Weihe versagte. Trotzdem war an Pfingsten ein großes Fest bei dem 29 Vereine teilnahmen. Der Verein  „Bayerischer Rigi“ Hohenpeißenberg stand Patenschaft und erschien mit 100 Mitgliedern zum Fest, dass am Vormittag von leicht regnerischem Wetter umhüllt war. Der Nachmittag zeigt sich etwas freundlicher, und so konnte auf den aufgestellten Bühnen am Hauptplatz und beim Neuwirt geplattelt und getanzt werden. Die Kirchliche Weihe der Fahne wurde am 23. Juli bei den „Würmseern“ in Pöcking, die selbst eine Fahnenweihe durchführten, nachgeholt.

Eine Besonderheit war das Gaufest 1911 in Schongau. Zu Fuß marschierte man vom Vereinslokal Post mit Musikkapelle und 68 Mitgliedern zum Festort Schongau. Eine Anfrage der Schongauer um Übernahme der Patenschaft zu ihrer Fahnenweihe wurde einstimmig angenommen. Mit 75 Mitgliedern zog man als Pate am 5. Mai 1912 nach Schongau zur Fahnenenthüllung, weil auch hier die kirchliche Weihe versagt wurde.

1911 hat man den Ausschuss um einen 1. und 2. Vorplattler, einen Vereinsdiener, Revisoren, Schiedsgericht und Beisitzer erweitert.

Es kam der erste Weltkrieg, und das Vereinsleben erlahmte. 67 Vereinsmitglieder mussten in den Krieg ziehen, davon sind 34 gefallen und durften die Heimat nicht mehr sehen. Des öfteren wurde für die gefallenen und vermissten Kameraden Gedenkmessen gelesen, und auch die Beteiligung an der Fronleichnamsprozession 1918 zeugte von Besinnung und Verpflichtung zu Kirche und Glauben. Es war die erste Fronleichnamsprozession, wo dem Trachtenverein von kirchlicher Seite aus die Teilname erlaubt wurde.

Nach dem Kriege wurden sofort wieder Theater gespielt, und auch Christbaumversteigerungen wurden abgehalten. Ein Gartenfest mit Einzelpreisplatteln wurde 1919 durchgeführt. In dieser Zeit schaute man schon weiter über den Zaun und man bezog damals 23 Trachtenzeitungen und 30 Trachtenkalender. An Pfingsten 1920 führte man das Stiftungsfest zum 12 jährigen Bestehen durch. 1. Vorstand Michael Krötz munterte in seiner Festrede die Festbesucher zum Tragen der Tracht auf, die auch als praktisches Gewand und als Erbstück der Vohrfahren angesehen werden kann und soll.