• 17. Dezember 2020

40 Jahre Peitinger Sänger

 

Peiting – Vor 40 Jahren wurden sie als Jodlergruppe des Männerchores des Trachtenvereins Alpenrose gegründet, heute sind sie nicht mehr aus dem Kulturleben der Marktgemeinde wegzudenken: die Peitinger Sänger. Bei Auftritten vom Bodensee bis Kärnten, von Westfalen bis Südtirol, in der Schweiz und Kanada vertraten sie mit ihren klangvollen Stimmen den Pfaffenwinkel. Wo gesungen wird, schließen sich auch langjährige Freundschaften. Schade, dass wegen der Corona-Pandemie der geplante Jubiläumshoagart nicht stattfinden konnte. Das wäre mit seiner qualitätsvollen mundartlichen Vielfalt sicherlich ein Höhepunkt des kulturellen Lebens in Peiting gewesen. Schon beim Nennen der Gruppen wie das Doppelquartett Gitschtal aus Kärnten, die Pappenheimer Sunna-Sänger, das Jodelduo Leni Eberhard und Elisabeth Oswald aus Glarus, die Unteregger Stubenmusi oder die Tannheimer Tanzlmusi schlagen die Herzen aller Freunde echter Volksmusik höher. Schade auch, dass die Peitinger Sänger wegen der Zweiten Corona-Welle selbst beim Dankgottesdienst am  Samstag,  den 12. Dezember, in der Pfarrkirche St. Michael nicht singen durften. Bei der Vorabendmesse um 18.30 Uhr gedachten sie ihrer verstorbenen Mitglieder Ludwig Schelle, Anton Hengge und Manfred Heiß. Aus der seit 1972 bestehenden Verbindung des Männerchores mit Glarus entstand der Wunsch nach einer eigenen Jodlergruppe. Aus den Mitgliedern Ludwig Schelle („Kaspeler-Wig“, gestorben Oktober 2004), Manfred Heiß (gestorben Juni 2016), Hermann Brennauer, Heinrich Gruber, Alfred Haslauer und Gerhard Schäller entstanden die jetzigen Peitinger Sänger. Auf der Zither begleitete sie der unvergessene Anton Hengge, der leider nach schwerer Krankheit im Dezember 1996 verstarb. Seit 1991 sorgt Maria Bauer für die Begleitmusik. Die Freude am Gesang ließ die Männer zu einer verschworenen Gemeinschaft zusammenwachsen. Sang man am Anfang nur vereinsintern bei Taufen, Hochzeiten und Beerdigungen, sind sie inzwischen wegen ihrem vielfältigen volksmusikalischen Repertoire bei kirchlichen und weltlichen Anlässen sehr gefragt. Sei es nun bei Adventsingen, einem offiziellen Abend in Calvi, Volksmusiktreffen wie dem „Drum herum“ in Regen oder im Weinkeller von Karl Graf zu Castell-Rüdenhausen. Bei den Münchner Turmschreibern umrahmten sie ebenso eine Lesung, wie sie bei einem Edelweißabend in der Zeppelinhalle Friedrichshafen sangen oder den Pfaffenwinkel beim Jubiläum der Romantischen Straße vertraten. Auch Auftritte im Fernsehen bei drei Benefizkonzerten des ORF und RAI in Kärnten haben die Sänger schon hinter sich. Oft saß man hinterher noch lange singend zusammen. So entstanden Freundschaften auch mit Mitgliedern des Kiermeierchores des Bayrischen Rundfunks und über den großen Teich zu den Edelweiß Dancers des Austria Vancouver Clubs. Dort wurden die Peitinger Sänger 2005 bei ihren Auftritten in Calgary, Canmore und Vancouver frenetisch gefeiert. Zu den Höhepunkten des vergangenen Jahres gehörten das Musizieren im Klosterhof in Polling und der Adventmarkt im Trachtenkulturzentrum Holzhausen.

 Gerhard Heiß

Fotos:

Peitinger Sänger 27.04.2018:

Auf 40 Jahre können die Peitinger Sänger zurückblicken (von links): Hermann Brennauer, Gerhard Schäller, Heinrich Gruber und Alfred Haslauer. Vorne Maria Bauer an der Zither.

Peitinger Sänger – Historische Aufnahme:

Die Peitinger Sänger in den 80er Jahren (stehend von links): Anton Hengge, Heinrich Gruber, Manfred Heiß, Ludwig Schelle und Alfred Haslauer, vorne Hermann Brennauer und Gerhard Schäller.